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Heilungsprozess unterstützen

Nach einem Unfall werden Patienten in der Schweiz körperlich gut versorgt – in der Regel wird ein Spezialist hinzugezogen und die körperlichen Wunden verheilen schnell. Weniger sorgfältig wird mit den psychischen Folgen umgegangen. Der Schock hat sich ins Unterbewusstsein gefressen, auf einmal geht alles nicht mehr so einfach wie vorher. Die Personen sind langsamer, haben teilweise eine verzögerte Wahrnehmung und fühlen sich schnell überfordert.




Auch beim Heilungsprozess kann die Hypnose durchaus hilfreich sein. So habe ich beobachten können, wie Personen, die sich mit Hypnose auf eine Operation vorbereitet haben, diese nicht nur sehr gut überstanden haben, sondern auch viel schneller wieder vollständig genesen waren. Das Durchleben des Gefühls, wie nach gelungener Operation wieder ein Agieren ohne Schmerzen möglich ist, wie sich der tägliche Ablauf vereinfacht und wie wieder viel mehr möglich ist, lässt den Heilungsprozess schneller vorangehen.

Die psychische Versehrtheit nach einem Unfall kann mit Hypnose ebenfalls sehr gut behandelt werden. Oft hat das Bewusstsein – wenn überhaupt – nur Teile des Vorfalles bewusst abgespeichert. Das Erlebte wird leider unbewusst gehortet und es kann durch das nicht bearbeiten so Folgeerscheinungen kommen die teilweise noch schwerer wiegen als die körperlichen Schäden.

Eine Klientin suchte mich auf Rat einer Physiotherapeutin auf. Bei einem Autounfall wurde sie durch den Wagen geschleudert, brach sich zwei Rippen und das ganze Skelett wurde, durch den Aufprall leicht verschoben. Die Klientin, die vor dem Unfall durch eine sehr positive Lebensauffassung und seltenem Klagen auffiel, war wohl genervt von den Schmerzen der Rippenbrüche. Diese wurden aber medizinisch sehr gut versorgt und waren alsbald in den Hintergrund getreten. Dennoch änderte sich der Zustand der Klientin nur langsam. Immer wieder stellte die Person fest, was sie alles im Moment nicht konnte, sie beschäftigte sich mit allen kranken und sterbenden Menschen in ihrem Umfeld und zählte die Tabletten welche sie aufgrund der anhaltenden Schmerzen am Brustkorb nehmen musste. Die Physiontherapeutin konnte das Skelett in nur zwei Sitzungen richten und war sich sicher, dass das «Jammern» über Schmerzen und Unbeweglichkeit keinen Zusammenhang mehr mit den körperlichen Ursachen hat. Daher also die Überweisung an mich.

Die Klientin war offen für Hypnose, dennoch leicht verhalten da sie keinerlei Erfahrung mit dieser Art von Therapie hatte. Wir gingen den Anamnesebogen gemeinsam durch und bereits nach wenigen Fragen wurde klar, dass es nebst dem Unfall noch andere belastende Faktoren in ihrem Leben gab, die unbewusst sehr viel Platz einnahmen. Da sich die Klientin auf den Standpunkt stellt, psychisch hätte sie beim Unfall keinen Schaden genommen, arbeitete ich quasi über eine Hintertür und liess sie in der Hypnosesitzung erst einmal alles Belastende weglegen. In der Folge konnte sich die Person öffnen und den Unfall be- und verarbeiten.

Vier Wochen später war sie wieder die «Alte». Positiv, voller Tatendrang, aktiv und gesund.


Auszug aus meiner Diplomarbeit zur Hypnosetherapeutin



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